23.März 2022
Der Donbass in der Ostukraine. Seit 2014 herrscht hier ein blutiger Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten.
In 13 kaleidoskopartigen, absurden Vignetten zeigt Regisseur Sergei Loznitsa ein Land, das zwischen informellen Machtstrukturen, Korruption und Fake News zerrieben wird. Beschlagnahmungen,
Kontrollschikanen und Prügelstrafen sind an der Tagesordnung. Der kalte Horror von Angst, Gewalt und Hysterie erfasst mehr und mehr Bereiche des Lebens
und nimmt immer groteskere Züge an …
„Donbass“ eröffnete 2018 in Cannes die Sektion „Un Certain Regard“ und wurde von der internationalen Presse als Meisterwerk gefeiert.
Sergei Loznitsa erhielt für seine medienkritische und hochpolitische Farce den Sektions-Preis für die Beste Regie.
13
2021
SEPTEMBER
COURAGE
Regie: Aliaksei Paluyan
Weißrussisch-russische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN
Deutschland/Weißrussland / 90 min.
Leokino
19:30
Vor 15 Jahren schon haben Maryna, Pavel und Denis die engen Grenzen des autoritären Regimes nicht länger hingenommen: Sie verließen das Staatstheater Minsk, um für das neu gegründete Belarus Free Theatre zu spielen. Zivilcourage als Gebot der Moral. Die Proben laufen heimlich, der Regisseur wird aus dem Exil zugeschaltet. Jetzt, seit den Präsidentschaftswahlen im August 2020 sind es Hunderttausende, die nicht mehr wegschauen. Die „laut schweigend”, gewaltfrei für einen friedlichen Machtwechsel in Belarus protestieren. Von diesem Sog, die drei mittendrin, handelt COURAGE.
Die anschließende Diskussion wird in englisch stattfinden.
Alexandra Logvinova
Alexandra is the head of Public Outreach working with activists, social groups and volunteers on behalf of the Office of Sviatlana Tsikhanouskaya. Her past experience is as a strategist and concept developer with international organizations and businesses working in Europe and supporting fundraising for independent publishing in Belarus.
Rufina Bazlova
RUFINA BAZLOVA is a Prague-based Belarusian artist. Bazlova gained an international profile for her series The History of Belarusian Vyzhyvanka, which uses the traditional folk embroidery medium to depict the ongoing peaceful protests in Belarus, her home country. Additionally, the artist is also known as the author of the fully embroidered comic book Ženokol (Feminnature), which explores the themes of feminism present in folk traditions.
Moderation: Fabian Sommavilla
Fabian Sommavilla, Jahrgang 1993 ist seit drei Jahren beim STANDARD als Redakteur tätig und beschäftigt sich neben seinem Leibthema Grenzen vor allem mit internationaler und heimischer Politik, Rüstungspolitik sowie gesellschaftlichen Trends der Zukunft.
14
2021
SEPTEMBER
WEM GEHÖRT MEIN DORF?
Regie: Christoph Eder
Deutsche ORIGINALFASSUNG
Deutschland/96 min.
Leokino
19:30
Im Ostseebad Göhren auf Rügen, dem Heimatdorf des Filmemachers, streiten die Einwohner·innen über die Zukunft des beliebten Urlaubsortes. Der Gemeinderat wird seit Jahren von vier Männern dominiert, die die Hotelprojekte eines Multimillionärs unterstützen. Als dieser ein Bauvorhaben in einem Naturschutzgebiet plant, gehen die Aktivistin Nadine und ihr Vater Bernd dagegen vor. Schnell merken sie, dass sie nur eine Chance haben, die malerische Landschaft ihrer Heimat zu schützen: Indem sie bei der anstehenden Kommunalwahl die Mehrheit im Gemeinderat erringen.
Die anschließende Diskussion wird in deutsch stattfinden.
Martin Neururer
Martin Neururer wuchs in seiner Kindheit in Oetz auf und ist in der Informatik berufstätig und als 2017 die massiven Veränderungen im Heimatdorf begannen, beschäftigt er sich seitdem auch analytisch über Ferienimmobilien und den dahinter liegenden Firmennetzwerken sowie deren sozialen Auswirkungen. Er ist Mitglied bei der Bürgerinitiative „Lebenswertes Oetz“ und berät auch andere Bürgerinitiativen.
Thomas Praxmarer
Sepp Niedermoser
Bürgerinitiative Gebiet Kitzbühl
Anna Burton
Anna Burton ist seit 2020 am WIFO (Forschungsbereich „Strukturwandel und Regionalentwicklung“) tätig und forscht im Bereich der Tourismusökonomie und Freizeitwirtschaft.
Anna Burton schloss ihren Master of Science an der Columbia University in the City of New York (USA) ab, und ist derzeit Doktorandin (Doctor of Philosophy in Business and Socioeconomic Sciences) an der MODUL University Vienna.
Moderation: Juliane Nagiller
Juliane Nagiller arbeitet seit 2015 als Wissenschaftsredakteurin bei Ö1. Nach Politikwissenschaft und Soziologie in Innsbruck, hat sie zuletzt Sozioökonomie in Wien studiert. Am liebsten berichtet sie über die Zusammenhänge zwischen Politik, Wirtschaft und Umwelt.
15
2021
SEPTEMBER
SONGS OF REPRESSION
Regie: Estephan Wagner, Marianne Hougen-Moraga
Deutsch-spanisch ORIGINALFASSUNG MIT ENGLISCHEN UNTERTITELN
Dänemark/90 min.
Leokino
19:30
Inmitten eines idyllischen Tals am Fusse der Anden in Zentralchile liegt „Villa Baviera“. Nur allzu leicht täuscht die Schönheit des heutigen Touristenortes über dessen dunkle Vergangenheit hinweg. Denn auf dem Areal der ehemaligen Colonia Dignidad beging die Sekte um den Sadisten Paul Schäfer jahrzehntelang ihre Gräueltaten. Noch immer leben rund 120 deutschsprachige Menschen aus drei Generationen an jenem Ort, an welchem sie physische und psychische Gewalt erfahren oder ausgeübt haben. Sie bewegen sich zwischen Aufarbeitung und Verdrängung, Realität und Beschönigung, Erinnern und Vergessen. SONGS OF REPRESSION schafft einen einzigartigen Zugang zu Opfern und Tätern zugleich und zeigt den konträren Umgang mit erlittenen Traumata auf.
Die anschließende Diskussion wird in deutsch stattfinden.
Winfried Hempel
Der Anwalt und ehemalige Siedler Winfried Hempel kämpft seit 20 Jahren
für eine konsequente Aufarbeitung der Verbrechen innerhalb der Colonia
Dignidad.
Dieter Maier
Dieter Maier wurde 1946 in Frankfurt am Main geboren. Er ist Philosoph und Sachbuchautor. Er beschäftigt sich seit 1976 mit der Colonia Dignidad. Sein bisher letztes Buch dazu ist: Dieter Maier: Colonia Dignidad : Auf den Spuren eines deutschen Verbrechens in Chile.
Moderation: Margret Aull
Margret Aull, Erziehungswissenchafterin, Psychoanalytikerin,
(Mit)Aufbau und langjährig mitarbeitend in der Sozialpädagogischen Wohngemeinschaft Cranach und im (damaligen) Kinderschutzzentrum TANGRAM, Obfrau im Tiroler Frauenhaus, Leiterin des Innsbrucker Arbeitskreises für Psychoanalyse, in freier Praxis als Psychonalytikerin und Supervisorin tätig.
17
2021
SEPTEMBER
WAS LEBST DU?
PFF goes Demokratiewoche
in Kooperation mit OJA Telfs und RIDDIM
Deutschland 2004
Regie & Buch: Bettina Braun
DCP; 84 min
Deutsche ORIGINALFASSUNG
RIDDIM
19:00 (Einlass: 18.00)
Ali, Kais und Alban leben mit ihren Freunden in Köln. Ihre Heimat ist Deutschland, ihr Weltbild ist geprägt von der muslimischen Kultur der Eltern. Offen sprechen die jungen Männer vor der Kamera über ihre Hoffnungen, ihre Ansichten, ihr Elternhaus, ihren Glauben, ihre kulturellen Wurzeln und ihre Probleme.
Erschreckend und bewundernswert hat der 2004 erschiene Film WAS LEBST DU? nichts an seiner Aktualität verloren. Ganz im Gegenteil, das feinfühlige Porträt der Jugendlichen, ihre inneren Zweifel und unablässigen Bemühungen, sich zwischen den Kulturen frei zu bewegen und ihren Platz im Leben zu finden, scheint unverändert und dadurch aktueller denn je.
Die anschließende Diskussion wird in deutsch stattfinden.
Kerim Mohamed
Somi Jochum
Somi ist seit 2020 als Koordinatorin und Beraterin bei ARAtirol (Anti-Rassismus-Arbeit Tirol) am ZeMiT (Zentrum für MigrantInnen in Tirol) tätig. ARAtirol ist eine Anlauf-, Service- und Monitoringstelle für rassismus- und diskriminierungskritische Arbeit in Tirol. Die zentrale Aufgabe von ARAtirol ist die Unterstützung der Menschen in Tirol, die von Rassismus – in unterschiedlichsten Ausdrucksformen – betroffen sind.
Moderation:
Moritz Jelting
Moritz Jelting ist 1992 geboren und hat Psychologie an der LFU Innsbruck studiert. Er ist derzeit als Hospitant für Bayern 2 in München und im Ausbildungsteam von Freirad, dem freien Radio Innsbruck tätig. Dort arbeitet er unter anderem mit Jugendlichen zusammen und will ihnen das Medium Radio näher bringen.
16
2021
SEPTEMBER
WAS LEBST DU?
PFF goes Demokratiewoche
in Kooperation mit OJA Telfs und RIDDIM
Deutschland 2004
Regie & Buch: Bettina Braun
DCP; 84 min
Deutsche ORIGINALFASSUNG
STROMBOLI
18:00
Ali, Kais und Alban leben mit ihren Freunden in Köln. Ihre Heimat ist Deutschland, ihr Weltbild ist geprägt von der muslimischen Kultur der Eltern. Offen sprechen die jungen Männer vor der Kamera über ihre Hoffnungen, ihre Ansichten, ihr Elternhaus, ihren Glauben, ihre kulturellen Wurzeln und ihre Probleme.
Erschreckend und bewundernswert hat der 2004 erschiene Film WAS LEBST DU? nichts an seiner Aktualität verloren. Ganz im Gegenteil, das feinfühlige Porträt der Jugendlichen, ihre inneren Zweifel und unablässigen Bemühungen, sich zwischen den Kulturen frei zu bewegen und ihren Platz im Leben zu finden, scheint unverändert und dadurch aktueller denn je.
Die anschließende Gespräch wird in deutsch stattfinden.
Moderation:
Sandra Schildhauer
Sandra Schildhauer studierte Pädagogik und Schauspiel in Innsbruck. Sie ist Moderatorin, Schauspielerin und Aktivistin. Des weiteren ist sie Vorstandsmitglied von Südwind Tirol.
23
2021
JULI
COLECTIV - KORRUPTION TÖTET
Regie: Alexander Nanau
Deutsche Fassung/ Rumänien, Luxenburg
20219/ 109 min
Rapoldipark
21:00
27 Menschen sterben infolge eines Brandes in einem Bukarester Nachtclub. Als auch in den Krankenhäusern mehr und mehr Opfer ihren Wunden erliegen, begibt sich ein Team von Journalist*innen auf die Suche nach den Ursachen. Fündig werden sie im korrupten rumänischen Gesundheitssystem.
Die anschließende Diskussion wird in deutsch stattfinden.
Im Rahmen des Outdoor-Specials zeigen wir allen Interessierten bei freiem Eintritt den Film Colectiv – Korruption tötet von Alexander Nanau. Kaum etwas spiegelt sich im diesjährigen Festivalthema „Macht und Betrug“ deutlicher wider als Korruption. Am Beispiel Rumänien wird gezeigt, wie verheerend die Auswirkungen eines korrupten Gesundheitssystems sein können. In der anschließenden Diskussion sprechen Expert*innen über den Film und holen das Thema nach Tirol.
Denn sicher ist: Wenn es um korrupte Machenschaften geht, muss man nicht allzu weit über die Landesgrenzen hinwegblicken. Es soll ein Abend sein, an dem wir alle endlich wieder zusammenfinden, um gemeinsam Kultur zu genießen – aber auch Gelegenheit bieten, politischen Diskurs im Stadtraum sichtbar zu machen.